Entdecken und Forschen im Alltag

von Heike Gäßler

In der Sozialpädagogik-Klasse SPB 12 stand kürzlich ein inspirierender Besuch auf dem Programm, der den angehenden Erzieher*innen neue Einblicke in die MINT-Bildung ermöglichte. Mit großem Expertinnenwissen und begeisternder Leidenschaft teilte Annette Luise Kiehl von der renommierten "Stiftung Kinder forschen" (ehemals "Haus der Kleinen Forscher") ihre Erfahrungen und Ideen, wie man Kinder beim Entdecken und Forschen unterstützen und begleiten kann. 

Alltagsintegrierte MINT-Bildung

Der Fokus des Besuchs von Frau Kiehl lag auf dem Ansatz der alltagsintegrierten MINT-Bildung in Kita und Hort. Durch biografische Fragen führte Frau Kiehl die Studierenden zu einem Nachdenkprozess über den eigenen Zugang zu Mathe, Technik und Naturwissenschaften. Die dabei sichtbar gemachten, zurückliegenden positiven und negativen Erfahrungen können dabei helfen, sich seiner eigenen Ressourcen und Einstellungen bewusst zu werden und die Kinder im Alltag einfühlsam beim Entdecken und Forschen zu begleiten. 
Anschließend konnten die Studierenden in einer Praxisrunde selbst tätig werden. Es ging darum, verschiedene Papiersorten mit ihren Eigenschaften zu erkunden und sie zum Schweben oder Fliegen zu bringen. Dabei erlebten sich die Studierenden selbst als neugierige Lernende und  erschlossen sich ganz nebenbei auch die Definitionen vom „Entdecken“ und „Forschen“.

Wie Bildungsmomente entstehen 

Im weiteren Verlauf lernten die Studierenden verschiedene Ausgangssituationen kennen, aus denen ein MINT-Bildungsmoment im Einrichtungsalltag entstehen kann. Diese Situationen können vom Kind ausgehen, aber auch durch die Fachkräfte angestoßen werden. Hierbei gilt es einen Blick für die Situationen zu bekommen, die für die Kinder im Alltag wirklich bedeutsam sind. Frau Kiehl zeigte hierzu ein Video, in dem ein jüngeres Kind ganz selbstständig in ein MINT-Bildungsthema vertieft war. Hierbei wurde deutlich, dass das bewusste Beobachten der Kinder in alltäglichen Situationen ein zentrales Element der alltagsintegrierten MINT-Bildung ist. 

Ein wichtiger Schritt dabei ist es, die Kinder beim Entdecken und Forschen gut zu begleiten. Die Studierenden lernten am Beispiel „Steine“, wie man entsprechend der Situation oder des Entwicklungsstands des Kindes durch passende Materialimpulse, nonverbale Bestärkung oder auch sprachliche Unterstützung mit Fragen und Dialogen die Kinder in ihren Bildungsprozessen begleiten kann. 

Verknüpfung von Bildungsbereichen

Der Besuch von Annette Luise Kiehl und die Zusammenarbeit mit der "Stiftung Kinder forschen" hinterließen einen nachhaltigen Eindruck in der Sozialpädagogik-Klasse. Die Bedeutung der MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), die man auch eindrucksvoll mit anderen Bildungsbereichen, wie Kunst, verknüpfen kann, wurde durch diesen Besuch noch einmal deutlich unterstrichen. Die Studierenden wurden ermutigt, MINT-Bildung alltagsintegriert in ihrer zukünftigen pädagogischen Praxis umzusetzen und Kindern eine anregende Welt des Entdeckens und Forschens zu eröffnen.

Zurück
Zurück

118. Jahresfest der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal

Weiter
Weiter

Lazarus Schulen auf der Jobmedi 2023